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05.12.2024, von Vy Chi Vuong

Neue Empfehlungen für die Schweizer Lebensmittelpyramide

Die letzten Empfehlungen, wie sich die Schweizer Bevölkerung ernähren sollte, wurden 2011 herausgegeben. Dies ist eine Weile her. Nun hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen zusammen mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung die Lebensmittelpyramide angepasst. Das Gute daran - erstmals wurden dabei auch ökologische Aspekte berücksichtigt!

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Die Eidgenössische Ernährungskommission hat Lebensmittel in Zusammenhang mit nicht-übertragbaren Krankheiten wie Krebs, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Krankheiten neu bewerten lassen. Auf Basis der neuen Resultate hat der Bund nun die Ernährungsempfehlungen für Erwachsene angepasst.

Wie sieht die überarbeitete Version der Lebensmittelpyramide aus? Dese Story geht nur zweitrangig auf die gesundheitlichen Aspekte ein, vielmehr hebt sie die ökologischen Aspekte hervor. Folgendes ist neu oder wurde angepasst:

  1. Hülsenfrüchte (Bohnen, Linsen etc.): Diese sind neu bei den Eiweisslieferanten zusammen mit Fleisch, Fisch, Eier und Tofu aufgeführt. Davor gehörten sie zusammen mit Kartoffeln und Getreideprodukten zu den Stärkelieferanten. Pflanzliche Proteinquellen werden vor Fleisch empfohlen und bekommen eine höhere Gewichtung, was ökologisch sinnvoll ist.
  2. Fleisch, Geflügel, Fleischerzeugnisse: Für die Häufigkeit des Fleischkomsums gibt es genauere Angaben wie auch, wie gross eine Portion ist. Maximal 360 Gramm wird pro Woche empfohlen. Davor waren die Angaben weniger präzise und zurückhaltender formuliert. Ein nach oben festgelegter Grenzwert kann den Konsum von Fleisch reduzieren, was der Umwelt zugute kommt.
  3. Milch, Milchprodukte: Um ihre vielfältige Funktion sowohl als Eiweiss- wie auch Kalziumlieferanten aufzuzeigen, haben Milch und Milchprodukte eine eigene Kategorie bekommen. Davor waren sie zusammen mit Fleisch der Kategorie der Eiweisslieferanten zugeordnet. Neu ist auch die Anzahl Portionen, welche geringer ist, diese deckt den Bedarf an Kalzium zu 60 Prozent. Es wird empfohlen, den restlichen Bedarf mit pflanzlichen Lebensmitteln wie Wasser oder Gemüse zu decken.
  4. Nüsse, Samen: Diese haben ebenso eine eigene Kategorie bekommen. Davor waren sie in der gleichen Kategorie wie Öle und Fette. Die Untergrenze ist neu etwas geringer (jeden Tag 15 bis 30 Gramm, davor 20 bis 30 Gramm), denn die Ökobilanz von Nüssen ist eher negativ. Heimische Nüsse wie Hasel- oder Walnüsse werden den Cashew-Nüssen und Mandeln vorgezogen.
  5. Kein Fruchtsaft mehr, weniger Öl: Aufgrund des gestiegenen Vorkommens von Übergewicht und Fettleibigkeit (welcher indirekt einen Einfluss auf die Umwelt aufgrund des höheren oxidativen Stoffwechsels hat) wird bei Öl statt 30 mg nur noch 20 mg pro Tag empfohlen, die Hälfte dessen aus heimisch angebautem Rapsöl. Fruchtsäfte sollten selten (maximal vier Mal pro Woche) getrunken werden, weil sie viel Energie, aber wenig ballaststoffreiche Fasern enthalten. Lieber die Frucht ganz essen, die vorzugsweise saisonal angebaut ist und aus der Region kommt.
  6. Kaffee: Kaffee ist neu in der Lebensmittelgruppe der Getränke. Empfohlen sind maximal drei Tassen mit festgelegtem Koffeinwert. Es hat sich herausgestellt, dass moderater Kaffeekonsum gesundheitsförderlich ist. Umwelttechnisch gesehen sind gemäss SGE null bis sechs Portionen möglich.

Mehr Überblick für Veranstaltende

 

Eine nachhaltige Ernährung deckt optimalerweise viele unterschiedliche Aspekte wie gesundheitliche, ökologische, wirtschaftliche und soziale ab. Dabei es ist nicht ganz einfach, den Überblick zu behalten, zumal es sehr viele Empfehlungen und Richtlinien gibt. Für Veranstaltende wird es mit den neuen Empfehlungen der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung etwas leichter, eine Verpflegung zu planen, die gleichzeitig gesund und ökologisch ist. Wie dies am besten umgesetzt wird, lesen Sie in der Story «Nachhaltige Ernährung und Events, Teil II: Umsetzung».

Mehr Theorie zu nachhaltiger Ernährung gibt es in der Story «Nachhaltige Ernährung und Events, Teil I».

 


Quellen:

 


Bildernachweis:

Titelbild: Pixabay Christine Sponchia Photography | Bild im Text: SGE